- +++ 14.04.2023: SVG-Fußballcamp mit 58 Kindern war ein voller Erfolg +++
- +++ 14.04.2023: Neuaufbau der ehemaligen "Tiroler Hütte" wird vorbereitet +++
- +++ 14.04.2023: Ostereiersuche mit unseren jüngsten SVG-Kickern war eine tolle Aktion! +++
- +++ 14.04.2023: SVG-Frauen im Halbfinale des Frauen-Bezirkspokals - am 17.05.23 gegen MF Göttingen (18:30 Uhr) +++
- +++ 11.11.2022: Fritz-Walter-Medaille in Silber für Ansgar Knauff +++
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- +++ 14.04.2023: SVG-Frauen im Halbfinale des Frauen-Bezirkspokals - am 17.05.23 gegen MF Göttingen (18:30 Uhr) +++
- +++ 11.11.2022: Fritz-Walter-Medaille in Silber für Ansgar Knauff +++
// Pauline Bremer bei der SVG Göttingen: Rückkehr zu den Wurzeln

15 Jul
Pauline Bremer bei der SVG Göttingen: Rückkehr zu den Wurzeln
Göttinger Tageblatt, 13.07.2022
Der Fußballprofi Pauline Bremer hat ihren Heimatverein SVG Göttingen 07 besucht. Die VFL Wolfsburg Double-Siegerin erzählt von ihrer Karriere und den Chancen der Deutschen Nationalmannschaft bei der EM.
Göttingen. Die SVG Göttingen 07 hat sich zum Abschluss der Fußballsaison 2021/22 etwas Besonderes ausgedacht: Eine Ehrung aller Meisterteams für ihre Leistungen während einer Saisonabschlussfeier. Mit dabei ein bekanntes Gesicht: Pauline Bremer. Die Profi-Fußballerin, die in jungen Jahren das SVG-Trikot getragen hatte, gewann in der vergangenen Saison mit dem VfL Wolfsburg das Double: die Bundesliga-Meisterschale und den DFB-Pokal.
Profikarriere war absehbar: „Sie ist eine Straßenfußballerin“
„Sie hat diesen Willen und Ehrgeiz. Pauline wollte immer gewinnen – trotzdem ist sie eine Teamspielerin“, berichtet Jürgen Turke, der sich schon sehr lange im Frauen- und Mädchenbereich bei der SVG engagiert und ein alter Bekannter von Bremer ist. Man kennt sich seit 17 Jahren. Turke hat sie sogar das ein oder andere Mal zum Training gefahren. Er habe ihr Talent schon früh erkannt: „Früher hat man gesagt: Das ist eine Straßenfußballerin. Sie hat immer und überall gespielt – auf Fußball hatte sie jeden Tag Lust“, sagt er. Und laut Bremer ist das auch das Erfolgsrezept, um Profi zu werden: „Man muss immer trainieren und Ehrgeiz haben. Aber für mich war das eher Spaß als Arbeit.“
Um den Sprung in die Topligen des Fußballs zu schaffen, musste die Stürmerin schon mit 16 Jahren ihr Zuhause verlassen. Dies sei ihr nicht schwer gefallen, da sie dadurch noch mehr Zeit zum Fußball spielen bekam. Mit 14 Jahren habe sie sich allerdings noch nicht bereit gefühlt und abgelehnt. „Wenn man so jung auszieht, dann hat man keinen Schoß, auf den man klettern oder eine Schulter, an die man sich anlehnen kann“, zeigt Turke Verständnis. Er ist noch heute Vertrauter von Bremer und ihrer Familie.
Schließlich schaffte die heute 26-Jährige es hoch hinaus: Ihre Profikarriere startete beim 1. FFC Turbine Potsdam. Schon 2015, nur drei Jahre nach ihrem Bundesligadebüt, hatte sie internationale Einsätze. Sie bekam einen Vertrag beim französischen Verein Olympique Lyon. Danach ging es nach England, dem aktuellen Gastgeber der Frauen-Europameisterschaft, zu Manchester City. Seit 2020 ist sie wieder in der Bundesliga und startet mit dem VfL Wolfsburg durch.
Der Fußballprofi von Nebenan
Trotz der vielen Erfolge, die Bremer in den diversen Top-Teams feierte, gibt sie sich bodenständig und besucht gern ihre Heimat Göttingen und die SVG: „Ich finde es einfach schön zu meinen Wurzeln zurückzukehren.“ Die Plätze am Sandweg würden fast noch aussehen wie vor zehn Jahren, als sie fortging. Somit nimmt sich die junge Frau Zeit für alle SVG-Jugendspieler und signiert mit einem Lächeln die Trikots und Autogrammkarten.
Die Sommerpause der Bundesliga macht solche Dinge möglich – zur Spielzeit ist sie seltener hier. „Ich vermisse vor allem die Menschen, aber Göttingen ist auch einfach eine sehr, sehr schöne Stadt.“ Immerhin hat sie nun öfter die Möglichkeit hier zu sein, als noch zu ihren Lyon- oder Manchester-Zeiten. Damals war sie manchmal nur zwei Mal im Jahr in ihrer Heimat.
Gute Prognose für die Nationalmannschaft bei der EM
Die Chancen der National-Elf, bei der EM sehr weit zu kommen, schätzt die Profispielerin hoch ein: „Der Auftakt war stark – mit Deutschland ist zu rechnen.“ Dennoch habe die Mannschaft den ein oder anderen stärkeren Gegner zu besiegen – einen der Topofavoriten hat sie nun mit einem 2:0-Sieg gegen Spanien in der Gruppenphase schon erfolgreich bezwungen.
Bremer selbst spielt schon seit der U15 für die Nationalmannschaft. Der Grund für ihr Fehlen bei der diesjährigen Europameisterschaft ist ein Kreuzbandriss, den sie sich Ende 2020, kurz nach dem Wechsel zum VfL, zuzog. Zwar ist dieser schon völlig verheilt, dennoch fehlte es ihr an Spielzeit. Ein wenig wehmütig sei sie – das Ziel, die Rückkehr zur Nationalmannschaft, hat sie aber schon wieder vor Augen: „Wenn man einmal da war, dann will man da wieder hin zurück.“
Neben dem Fußball baut sich die „Wölfin“ mit einem betriebswirtschaftlichen Studium an der Privaten Fachhochschule Göttingen ein zweites Standbein auf. „Die Profifußball-Karriere dauert nicht für immer an“, sieht sie es realistisch. Allerdings investiere sie gerade nur so viel Zeit in das Studium, wie es das Leistungssportler-Leben zulässt.
Denn dort ist auch abseits der Saison momentan Einsatz gefordert: Schon jetzt werden den Wolfsburger Spielerinnen Trainingspläne vorgegeben, mit denen sie sich im Privaten auf die Spielzeit vorbereiten sollen. Was die nächste Saison angeht, sind Bremers Ziele klar definiert: „Wieder Titel sammeln“, sagt sie lachend. Vielleicht bringt die Saison 2022/23 dann ein Triple für die Stürmerin mit sich.
Bild: Die SVG Göttingen ehrt mit Pauline Bremer und Jürgen Turke die Torschützenkönigin Jasmin Kochinke (M).
© Quelle: Swen Pförtner