24 Mär
Daube rettet Punkt in der Nachspielzeit
Gökick, 24.03.2025
28 Apr
SVG Göttingen - TSV Landolfshausen/Seulingen 1:1
Eduard Warda / GT, 28.04.2023
Am Ende konnte sich der favorisierte Fußball-Landesligist SVG Göttingen bei Torhüter Omar Younes bedanken, dass es gegen den abstiegsbedrohten TSV Landolfshausen/Seulingen im Heimspiel zu einem Punkt gereicht hatte. Dabei hatte nach der 1:0-Führung der Schwarz-Weißen kaum einer noch einen Pfifferling auf die Gäste gegeben.
Göttingen. Fußball-Landesligist SVG Göttingen ist am Freitagabend im Derby gegen den TSV Landolfshausen/Seulingen nicht über eine Punkteteilung hinausgekommen: Die Schwarz-Weißen trennten sich vor rund 200 Zuschauern im Krüger-Park am Sandweg von den abstiegsbedrohten Gästen mit 1:1 (0:0) – und konnten sich sogar am Ende bei Keeper Omar Younes bedanken, dass es zum Punkt reichte.
Dabei waren die SVGer über weite Strecken der Partie das überlegene Team, freilich ohne sich massenweise Torchancen herauszuarbeiten. Zu Beginn der Partie waren es Steen Zimmermann per Seitfallzieher (10.) und Niko Krenzek (15.), die für Gefahr sorgten, doch in der Folge spielte sich das Geschehen gegen eine kompakt stehende TSV-Abwehr vor allem um die Mittellinie herum ab.
Zimmermann trifft für die SVG den Außenpfosten
Kurz nach Wiederbeginn hatte Zimmermann die bis dato beste SVG-Chance, als er halbrechts und vor allem frei vor dem von Aleksandar Stankovic gehüteten TSV-Gehäuse auftauchte. Sein geschickter Aufsetzer passierte den Keeper zwar, trudelte jedoch vom Außenpfosten ins Tor-Aus (48.).
Zehn Minuten später wurde Steffen Doll geschickt, aber Stankovic verkürzte souverän, behielt im Eins gegen Eins die Oberhand – und hielt den Ball sogar fest (58.). Stolz präsentierte er das Spielgerät daraufhin den Zuschauern.
Kurz darauf war es dann aber – zu diesem Zeitpunkt verdientermaßen – passiert: Zimmermann war erneut durch, und sein halbhoher Ball prallte Wembley-Tor-mäßig von der Unterkante der Latte ab. Der durchgelaufene Krenzek setzte sich daraufhin gegen zwei Gegenspieler durch und schob das Spielgerät endgültig über die Linie (62.). Notiz am Rande: Der SVGer Patrick Hofmann lief provokant jubelnd am TSV-Gegenspieler vorbei und sah vom gut pfeifenden Schiedsrichter Liam Maurits Draf dafür Gelb: „Das habe ich gesehen, hör’ auf mit dem Scheiß’“, gab er Hofmann noch mit auf den Weg.
Die SVG wird plötzlich hektisch und unsortiert
Wer nun gedacht hatte, der Bann sei gebrochen, sah sich getäuscht: Ein, zwei Angriffe der Gäste genügten, um die SVG hektisch werden zu lassen. Das Resultat: Eine Allerweltshereingabe von rechts verwertete Maximilian Purschke in zentraler Position gegen eine völlig unsortierte Abwehr des Gastgebers mühelos links unten (70.).
SVG-Trainer Dennis Erkner vollzog nun einen Dreifach-Wechsel, aber es nützte nicht viel – der Gastgeber zeigte sich zwar bemüht, nach vorn ging aber nicht viel. „Leute, wo ist das Mittelfeld?“, rief Abwehrchef André Weide seinen Mitspielern zu.
La/Seu witterte in der Schlussphase seine Chance und wäre fast für eine kämpferisch tadellose Leistung dreifach belohnt worden: Erst wurde einem Treffer von Rolf-Hendrik Ziegner (per Lupfer über Younes) zu Recht wegen Abseitsstellung die Anerkennung verweigert (78.), dann verpasste Ziegner knapp den Ball, als er sich in Mittelstürmer-Position in eine scharfe Hereingabe von rechts warf (84.).
In der Nachspielzeit war es dann Younes, der seiner SVG das Unentschieden rettete: Viva Paramarajah wurde über rechts in Szene gesetzt und sein Schuss vom Torwart des Gastgebers in höchster Not auf der Linie pariert. Auch beim Nachschuss von Ziegner war Younes per Fußabwehr auf der Linie zur Stelle (90.+2). Fazit: Die SVG war nach dem ersehnten Tor auf der Siegerstraße, fing überraschend an zu wackeln und konnte am Ende froh über das 1:1 sein.
Der Gegentreffer brachte La/Seu in die Spur
„Bis zum Gegentreffer zum 0:1 haben wir nicht gut gespielt und gefühlt Angst vorm Verlieren gehabt. Danach haben wir uns gesteigert, und das 1:1 ist letztlich verdient“, sagte in Abwesenheit von Trainer Florian Jünemann Jannik Meck, der sich außerdem freute, dass La/Seu in der Landesliga den allerersten Punkt am Sandweg geholt habe, wie er zu berichten wusste.
SVG-Trainer Erkner besprach sich außergewöhnlich lang mit seinem Team – und bekannte danach, dass er ein wenig ratlos sei: „Mir fehlt so ein bisschen der Ansatz. Wir werden schnell hektisch, die Ruhe und das Selbstbewusstsein fehlen, wir spielen viel zu unruhig.“ Möglicherweise mache sich die Mannschaft zu großen Druck, ein Heimspiel hoch gewinnen zu müssen.
Der TSV La/Seu will nun am Montag um 15 Uhr im Heimspiel gegen den SV Lengede die nächsten Punkte einfahren – und so spielen „wie nach dem 0:1 gegen die SVG“, so Meck. Die Schwarz-Weißen treten zur gleichen Zeit beim VfL Wahrenholz an. – Tore: 1:0 Krenzek (62.), 1:1 Purschke (70.).
Bild: Omar Younes ist vor Rolf-Hendrik Ziegner am Ball.
© Quelle: Helge Schneemann