- +++ 14.04.2023: SVG-Fußballcamp mit 58 Kindern war ein voller Erfolg +++
- +++ 14.04.2023: Neuaufbau der ehemaligen "Tiroler Hütte" wird vorbereitet +++
- +++ 14.04.2023: Ostereiersuche mit unseren jüngsten SVG-Kickern war eine tolle Aktion! +++
- +++ 14.04.2023: SVG-Frauen im Halbfinale des Frauen-Bezirkspokals - am 17.05.23 gegen MF Göttingen (18:30 Uhr) +++
- +++ 11.11.2022: Fritz-Walter-Medaille in Silber für Ansgar Knauff +++
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- +++ 11.11.2022: Fritz-Walter-Medaille in Silber für Ansgar Knauff +++
// Derby in Göttingen (Sportbuzzer 13.05.2020 / E. Warda)

13 Aug
Derby in Göttingen (Sportbuzzer 13.05.2020 / E. Warda)
Ewige Göttinger Rivalen: Die Geschichte der Derbys zwischen 05 und SVG
Wenn am Sonnabend um 15 Uhr die städtischen
Rivalen I. SC Göttingen 05 und SVG Göttingen im Derby-Cup
aufeinandertreffen, kommt es zum Testspiel der etwas anderen Art: Die
Fußball-Rivalität zwischen den Klubs hat eine lange Historie.
Kein Fußballduell in der Stadt Göttingen sorgt für größere
Schlagzeilen als das Derby zwischen dem 1. SC Göttingen 05 und der SVG
Göttingen 07 – das war so, das ist so, und das bleibt wahrscheinlich
auch so. Als städtische Erzrivalen werden die beiden Klubs gern
bezeichnet, und die Rivalität hat eine lange Tradition. 05 galt seit jeher als der Klub der Kaufleute, der
Intellektuellen, der „Bessergestellten“. Dagegen war die SVG der
Arbeiterklub, die Heimstatt von Facharbeitern und Handwerkern, wie der
Fußballhistoriker Hardy Grüne in seinem Standardwerk „Zwischen Hochburg
und Provinz“ nachzeichnet. Wenn Schwarz-Gelb also gegen Schwarz-Weiß
antrat, trafen Bürgerliche auf Arbeiter – und es ging hoch her, meistens
auch auf dem Platz durch rustikales Spiel. So schrieb das GT im Dezember 1920 über den 3:0-Sieg des 1.
SC 05 bei der SVG: „Der Schiedsrichter hatte eine besonders schwere
Aufgabe, und es ist ihm allein zu verdanken, dass der Kampf nicht noch
größere Form annahm.“ Der Reporter hatte „unschöne und nicht scharf
genug zu verurteilende Erscheinungen“ gesehen, „die das Niveau eines
sonst spielerisch auf guter Höhe stehenden Kampfes nicht unerheblich
trübten“. Mit anderen Worten: ein ganz normales Derby. Davon gab es in der langen Geschichte des Fußballs in
Göttingen einige, doch nur wenige erfolgten im Punktspielbetrieb –
meistens lag zwischen den Rivalen mindestens eine Liga. Ein ziemlich
wichtiges Duell entschied 05 am 2. Februar 1946 für sich: Im
Entscheidungsspiel um einen Platz in der neu geschaffenen Oberliga
Niedersachsen-Süd wurde die SVG mit 4:1 besiegt – und damit Schwarz-Weiß
zunächst einmal distanziert. Früher war mehr Lametta, und früher gab es auch öfter Vorspiele.
Diese schöne Tradition lassen am Sonnabend im Maschpark 05 und SVG
wieder aufleben, wenn um 13 Uhr, also zwei Stunden vor Beginn des
Derby-Cups, die Traditionsmannschaften der Schwarz-Gelben und
Schwarz-Weißen aufeinandertreffen. Gespielt wird zweimal 30 Minuten, die
Kader können sich sehen lassen. Traditionsmannschaft des 1. SC
Göttingen 05: Trainer: ?Joachim Krug und Wolfgang Schmidt. Spieler:
?Torsten Köppe, Hans-Joachim „Achim“ Pilz, Ali Karakaya, Dorin Chimiuc,
Jan Lohmann, Klaus „Ede“ Wolf, Öczan Beyazit, Rüdiger Schulz, Thomas
Jahn, Vitali Nelson, Volker Schmidt, Wolfgang Kellner, Jürgen Bock,
Christian Felkl, André Kempka und Özkan „Ötze“
Beyazit. Traditionsmannschaft der SVG: Trainer: ?Jens Spehr. Spieler:
?Uwe Pfeiffer, Reinhard Mecke, Michael Richter, Rolf Husmann, Hartwig
Magerhans, Olaf Niemeyer, Bernd Krengel, Marcel Treter, Karl Gräbel,
Wilfried Schäfer, Reinhard Lüdecke, Jochen Grimme, Bernd Aschenbrandt,
Reiner Engelhardt, Uli Lüdecke und Klaus Dieter Done. In den 50er- und 60er-Jahren begeisterte 05 die Massen,
spielte in der Oberliga vor mehr als 20.000 Zuschauern oder schnupperte
am Bundesligaaufstieg. Damit bewegte Schwarz-Gelb allerdings nicht nur
sechsstellige Summen, sondern sich in finanzieller Hinsicht auch immer
auf dünnem Eis, was letztlich 2003 zur Insolvenz führte. Sportlich trafen sich die Rivalen nach dem Aufstieg der SVG
ab 1986 in der Amateuroberliga Nord, die Lokalderbys belebten die Szene.
Am 17. August 1986 wollten im Jahnstadion mehr als 4000 Zuschauer das
erste Punktspielderby seit 1964 erleben. Köppe (3), Krech und Schulz
trafen zum überraschend deutlichen 5:0-Sieg der 05er, und das GT
attestierte Schwarz-Gelb, sich „mit Offensiv-Fußball in die Herzen der
Zuschauer“ gespielt zu haben. Fazit: „Die Fronten sind geklärt. 05
bleibt die Nummer 1 im Göttinger Fußball.“ Noch in guter (oder im Fall von 05-Anhängern schlechter)
Erinnerung dürfte vielen Göttinger Fußballfans der 4. November 1989
sein: Vor 3137 Zuschauern gelang der SVG, was ihr seit dem 27. März 1963
nicht mehr gelungen war – sie schlug durch einen von Uwe Rogowski
verwandelten Foulelfmeter 05 in einem Ligaspiel, und kurz danach musste
05-Trainer Peter Koptula gehen. Im folgenden Frühjahr saß er als
Nachfolger von Helmut Latermann auf der SVG-Bank… Eine Renaissance der Göttinger Duelle gab es im neuen
Jahrtausend mit den stimmungsvollen Derbys des RSV Göttingen 05 gegen
die Schwarz-Weißen an der gemütlichen Benzstraße in Geismar. Der
damalige SVG-Vorstand Reinhold Napp wurde von den singenden 05-Fans
lautstark aufgefordert: „Reinhold, wink‘ einmal“ – eine Bitte, der Napp
umgehend nachkam. Plötzlich war wieder Leben in der Bude, und 2011 kamen
unglaubliche 2500 Zuschauer ins Stadion am Sandweg, um ein 1:1 zu
sehen. In den Spielzeiten 2018/19 und 2019/20 ging es in
Landesliga-Derbys um Punkte, und im Hinspiel-Derby im Maschpark siegte
der I. SC 05 vor immerhin 1200 Zuschauern überraschend souverän mit 3:1.
Die kuriose Folge: SVG-Torwarttrainer Piotr Podolczak musste kurze Zeit
später gehen – wegen Geheimnisverrats, denn er soll Sohnemann und
05-Stürmer Grzegorz die Taktik gesteckt haben. Es ist eine Anekdote, die
zur Historie der Göttinger Stadtderbys passt, denn die Würze der Derbys
waren auch immer die Geschichten am Rande. Bei wenigen Duellen ging es um Punkte
Vorspiel der Traditionsmannschaften:
SVG schlägt 1989 vor mehr als 3000 Zuschauern 05 mit 1:0